20 Jahre Kooperationsverbund Begabungen und Talente fördern Wilhelmshaven

Es ist Zeit einmal auf die Anfänge zurückzuschauen aus Sicht der Ev. Kindertagesstätte Bantll.
Am 10.02.2005 wurde der Antrag auf Einrichtung eines Kooperationsverbundes in
Wilhelmshaven an die Landesschulbehörde (Außenstelle Nordhorn)gestellt. Damals
nannte sich der Verbund noch „Kooperationsverbund Hochbegabung Wilhelmshaven“.
Die Ev. Kindertagesstätte Bant II war von Anfang an dabei, obwohl zunächst gar keine Kindergärten in den Kooperationsverbünden vorgesehen waren. Aber das Argument,
dass sich Hochbegabung nicht erst in der Schule zeigt, sondern auch schon im
Kindergarten wahrgenommen und vor allen Dingen ernst genommen werden müsse
führte dazu, dass wir bei dem Kooperationsverbund gemeinsam mit dem Ev.
Kindergarten Thomaskirche beteiligt waren.
Unsere Motivation war besonders dadurch geprägt, dass wir ein Kind in der damals
angebotenen Miniclubgruppe hatten, das Auffälligkeiten zeigte die dem
Autismusspektrum zugeordnet werden konnte. Aber irgendetwas war nicht stimmig.
Damals war Hochbegabung gerade ein stark diskutiertes Thema im pädagogischen
Bereich.
Das Kind kam in den Kindergarten mit 3 Jahren und konnte schon Druckschrift und bald auch Handschrift lesen. Es konnte auf Französisch über zehn hinaus zählen und kannte viele, wenn nicht sogar alle Hauptstädte der Welt. Dieses Kind hatte ein phänomenales Gedächtnis und vergaß nie, wenn wir etwas gesagt hatten und vielleicht zwei Wochen später etwas anderes sagten. Es bestand dann darauf, dass die zuerst genannte Aussage auf alle Zeit Bestand haben müsste. Das war für uns Erwachsene eine sehr
herausfordernde Zeit. Dieses Kind hatte keine Freunde in der Gruppe und war sehr auf uns Erwachsene fixiert. Als das Kind kurz vor seinem 5. Geburtstag stand, stellten wir
fest, dass wir mit unseren Kindergartenmöglichkeiten dem Kind nicht mehr gerecht
werden konnten. Eine Einschulung stand im Raum. Wir haben lange mit den Eltern
gemeinsam überlegt und dieses Kind wurde mit knapp 5 Jahren eingeschult. Nach dem ersten Halbjahr kam es in die zweite Klasse und zum Sommer dann in die 3. Klasse.
Ein Intelligenztest hat schließlich ergeben, dass dieses Kind zu den 2% Prozent der
höchstbegabten Menschen gehört. Es gab keine Schule im Umfeld, die dieses Kind
beschulen konnte und so kam es schließlich nach Braunschweig in das
Hochbegabteninternat. Leider hat dieses Kind nicht mehr vom Hochbegabtenverbund profitieren können.
Wir hatten viel Unterstützung von der Grundschule Mühlenweg durch Frau Ingrid Möde. Als sie in Rente ging hat Frau Antje Hansen-Käding die Aufgabe übernommen. Danach kam Frau Claudia Sehmolke regelmässig zu uns. Einmal die Woche kam eine Lehrerin zu uns, um die Kinder im Bereich Mathematik, Sprache oder
Naturwissenschaften zu fördern und herauszufordern.
Im Zuge der Zusammenführung der GS Mühlen weg mit der GS Kirchreihe und
Personalengpässen gab es dann leider keine Möglichkeit mehr unsere Kinder zu fördern. Dr. Marc Stuckey lies es keine Ruhe. Er wollte den Kitakindern gerne ein Angebot
machen und so entwickelte er ein Kooperationsprojekt „Schüler /innen erklären
Kitakindern Phänomene aus den Naturwissenschaften. Das hat allen Beteiligten viel
Freude bereitet.
Wir, die Ev. Kindertagesstätte Bant II vertreten durch Ute Hadeler-Striepens, möchten uns bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken. Die Zusammenarbeit mit den genannten Lehrkräften und im Verbund bereichert unsere Arbeit sehr und kommt vor
allem den besonders lern bereiten und interessierten Kindern zu Gute.
Vielen herzlichen Dank